Kalt?

Sonntage sind zum Tauchen da – egal in welcher Jahrezeit. Und auch wenn der Torfmoorsee von einer inzwischen 15 cm dicken Eisschicht bedeckt ist, heißt das nicht, dass darunter nicht Wasser in flüssiger Form zu finden ist.
Der Eisdecke rückten wir mit der Kettensäge zu Leibe und nach 10 Minuten war ein tauchliches Loch in der Eisdecke. Bei -5°C Außentemepreatur war es im Trocki mollig warm, da es komplet windstill war, brauchte es weder Handschuhe noch Mützen. Leider ließ uns die Sonne im Stich und die Sicht unter dem Eis war auch nicht besser als sonst im Torfmoorsee.
Als Einstieg hatten wir die Westseite gewählt, um nicht direkt am Segelclub eine Falle für die Schlittschuhläufer zu hinterlassen. Etwa 10 m vor der Abbruchkante war der Einstieg bei 1,6m Wassertiefe einfach zu meistern und während Michael sich zu den ersten Gehversuchen in dieser On-Line-Sportart verabschiedete stand – oder besser saß – Jens als Sicherungstaucher bereit. Das Führen der Leine übernahm zuerst ich, danach wechselten wir die Positionen durch. Als ich an der Reihe war, stellte ich fest, dass mein Inflator eingefroren und erst nach einigen Minuten bereit war. Das Wasser war mit 2°C im Ursuit nicht unangenehm und bei allen spielten die Lungenautomaten ohne Probleme mit. Trotzdem entfernten wir uns nicht weiter als 10-15 m vom Einstiegsloch, das wir ohne die Leine tatsächlich nur mit Glück wiedergefunden hätten. Es war erst aus einer Entfernung von etwa 1m zu erkennen. Ein paar Fotos wollten wir zu Dokumentationszwecken machen, die fehlende Sonne und das trübe Wasser machten das Fotografieren schwierig. Am meisten Spaß machte das überkopf-Laufen. Trocki aufblasen und mit den Flossen nach oben treiben lassen. Nach 30 Sekunden steht die Welt Kopf.
Zum Ende schob ich die ausgesägte Eisplatte wieder unter das Loch, so dass wir es nachher einfach verschließen konnten. Ohne Leiter war der Ausstieg mit Gerät nicht möglich, da wir aber im Einstieg stehen konnten, wurde das Gerät einfach abgelegt und herausgegeben. Die Eisplatte ließ sich einfach wieder hervorholen und zur Sicherheit legten wir ein paar Äste um das Loch. Nach 2,5 h am See schälten wir uns aus den den Anzügen, an denen das Wasser bereits gefroren war, verstauten die Ausrüstung und machten wir uns auf den Rückweg. Schnell noch die Fotos hochgeladen, ein paar Zeilen geschrieben und weiter geht´s zum Schlittschuhlaufen auf dem Aasee!