Kuriose Unterwassersichtungen, kleinere Missgeschicke und jede Menge guter Laune

Am vergangenen Wochenende haben wieder fünf Taucherinnen und ein Taucher ihre OWD-Ausbildung beim HSP Münster abgeschlossen. Hier ist der Bericht von Charlotte Borchard.


Unser Freiwasserwochenende – und damit der letzte große Teil unserer OWD-Ausbildung – liegt
hinter uns. Ein Wochenende voller Tauchgänge, kurioser Unterwassersichtungen, kleineren
Missgeschicken und jeder Menge guter Laune. Mit dabei: Luisa, Finnja, Johanna, Jannik und zwei
Charlotten, angeleitet von unseren Übungsleitern Betty, Jens „Kampfi“ und Julian.


Los ging’s Samstagmorgen am Tauchstall in Münster zum Speicherbecken Geeste. Dort
erwarteten uns zwar sommerliches Wetter, bei dem man leicht in seinem Neopren-Anzug ins Schwitzen kam,
aber unter Wasser… nun ja, keine karibische Sichtweite. Teilweise fühlte es sich so an, als würde
man einfach im Nichts schweben. Die Orientierung war, zumindest für uns Tauchneulinge, eine
kleine Herausforderung – aber dafür hatten wir ja unsere großartigen Gruppenleitungen.


Trotz der Sichtverhältnisse gab es unter Wasser einige Tiere zu sehen: kleine Fische, skurrile Aale
(seit wann schwimmen die rückwärts?) und Barsche. Letztere werden gerne auch mal scherzhaft
„Atombarsche“ genannt – da sie dank fehlender Fressfeinde im Speicherbecken recht groß
werden, aber auch die kleineren sind durch ihre Färbung jedes Mal eine schöne Sichtung.
Noch etwas zauberhafter waren für einige die Süßwasserquallen. Diese schwebten im ganzen See
fast feengleich durchs Wasser.


Neben den tierischen Begegnungen gab es noch einiges mehr zu entdecken. Ein „Wald““” aus alten
Weihnachtsbäumen, ein Fahrrad, eine Statue, ein halbes Badezimmer und große Röhren, durch
die man sogar hindurchtauchen konnte. Fühlt sich mental erst ein bisschen seltsam an, das
Gefühl wird aber schnell durch ein WOW-Gefühl abgelöst und man freut sich einfach nur, dass
man sich das nicht entgehen hat lassen.


Neben all diesen einfach nur schönen Erinnerungen, gab es aber auch einige Fails. So zum
Beispiel waren die Charlotten „Team bleifrei“ und haben wahlweise ihr Blei mitten beim
Tauchgang verloren oder es gar nicht erst eingepackt. Aber irgendwie ist es doch auch gut diese
eher negativen Erfahrungen unter Aufsicht von sehr lieben und erfahrenen Menschen zu machen.
Auch zwischen den Tauchgängen, dem gemeinsamen Bereitmachen und Abtauchen wuchs die
Gruppe spürbar zusammen. Und je besser wir uns kennenlernten, desto lockerer wurde die
Stimmung – besonders auf den je rund 1½-stündigen Fahrten hin und zurück. Während auf der
ersten Hinfahrt noch leicht nervöse Vorfreude herrschte, wurde auf den weiteren Fahrten schon
ordentlich gequatscht, liebevoll geärgert und herzlich gelacht. Die Fahrten wurden gefühlt mit
jedem Kilometer lustiger – vermutlich auch, weil niemand mehr Angst hatte er selbst zu sein.
Nach insgesamt fünf (bis sechs) Tauchgängen, einigen Herausforderungen, vielen Lachern und
unvergesslichen Momenten ging es am Sonntag, nach gemeinsamen Kuchen essen, Kaffee
trinken und Logbuch ausfüllen zurück nach Münster – erschöpft, aber glücklich.


Ein großes Dankeschön geht an unsere Ausbilder Betty, Julian und Jens, die uns mit Humor, Ruhe
und Fachwissen begleitet haben – selbst dann, wenn wir Fehler gemacht haben. Wir werden uns
bestimmt mal wiedersehen, ich für meinen Teil habe zum Beispiel jetzt erst recht unfassbar große
Lust aufs Tauchen und würde mich freuen bei kleineren Tauchtrips oder größeren Touren dabei zu
sein.