Am Wochenende haben weitere sechs Taucher ihr OWD-Brevet abgeschlossen. Teilnehmer David Brühl
berichtet.
Samstag, 30. Juli 2016; 8:17 Uhr:
Die ersten Meter zum Tauchstall werden zurückgelegt, niemand befindet sich auf den Straßen von Münster.
Niemand?
Nein, sechs Anwärter auf den OWD plus die beiden Tauchlehrer Christian und Jens sowie Sören, der gerade in seiner Ausbildung zum Tauchlehrer ist, machen sich auf die Reise zum Speichersee in Geeste.
Nach einer entspannten Anreise stellen uns unsere Übungsleiter zunächst den See und die Infrastruktur vor Ort vor.
Kurz darauf können schon die Geräte „angerödelt“ werden und wir zwängen uns in die Anzüge. Dies gestaltet sich doch als anstrengender als gedacht… wie schaffen die ganzen anderen Taucher das nur in Windeseile, während ich mittlerweile nachvollziehen kann, wie sich ein Fisch in der Dose fühlt, wenn er im eigenen Saft liegt.
Der erste Freiwassertauchgang findet in Einzelbetreuung statt und während sich die Hälfte der Gruppe draußen am Strand die mittlerweile aufgezogene Sonne auf den Neo scheinen lässt, geht unter Wasser mit Christian, Sören und Jens die Post ab. Atemregler wiedererlangen, Maske ausblasen: Das ganze Programm, das wir schon im Badkurs, der mittlerweile schon etwas zurückliegt, gelernt haben.
Nachdem auch die zweite Hälfte ihren ersten Freiwassertauchgang und die Feuerprobe hinter sich gebracht hat, ging es mit Buddy-Teams und Tauchlehrer noch zweimal für einige Pflichtübungen ins doch recht angenehm temperierte Nass.
Neben Tannenbäumen, einem Pferd und Tunnel lassen sich auch einige riesige Flussbarsche und Aale blicken. Eine neue und eindrucksvolle Erfahrung.
Auch, wenn es sich um Nullzeit-Tauchgänge handelte, so ist ein „Dekostop“ in den „Lünner Stuben“ unvermeidbar. Zwischen Mayo, Currywurst und Fritten entscheiden wir uns nach einer mustergültigen Abstimmung für unser Ziel des nächsten Tages: den Heidesee Holdorf.
Sonntag, 31. Juli 2016; 9:20 Uhr
Nach dem obligatorischen Verpflegungsstopp geht es zwischen Gebäck und Teigwaren gemütlich Richtung Holdorf.
Am Heidesee angekommen, „rödeln“ wir unsere Geräte zurecht und begeben uns erneut zur Platzbegehung und Briefing zum heutigen Tagesablauf.
Nahezu aalglatt läuft heute auch das Ankleiden, nachdem Tipps vom gestrigen Tag beherzigt wurden und auch kaputte Strumpfhosen nochmal aus der Kommode auftauchen, um als Unterzieher zu fungieren.
Am See befinden wir uns wieder in den bekannten Buddy-Teams mit unseren Tauchlehrern.
Es gilt einen Aufstieg aus knapp zehn Meter Tiefe unter Wechselatmung und das Bergen eines „verunglückten“ Tauchers regelgerecht zu absolvieren.
Auch dies ist kein Problem und so begeben wir uns mit einem großen OK zurück ans Land für ein kurzes Debriefing und eine gern gesehene Wiederholung von Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Das OWD-Brevet wäre damit geschafft! Zwischen Keksen, Äpfeln und Lakritze gibt es eine kurze Gratulation zu diesem Erfolg. Der nächste und hoffentlich nicht letzte Tauchgang will auch noch besprochen werden. Hier wird jetzt kann einfach entspannt getaucht.
Nach einem Abstieg an einer Boje tauchen wir ein Wrack an, danach über eine Trainingsplattform gefolgt vom Durchtauchen eines kleinen Tunnels. Anschließend tauchen wir noch das Ufer entlang wobei eine ganze Schule von Fischen an unserer Seite schwimmt.
Doch allen Flaschen geht irgendwann mal die Luft aus und bevor wir eine Delle in die Flasche atmen, tauchen wir ganz entspannt auf.
Nachdem alle Utensilien wieder verstaut und unter Dach und Fach in den Bulli geladen sind, werden nun endlich unsere Logbücher ausgestellt, spätestens jetzt merkt man: Nach dem Tauchen folgt das Stempeln!
So lassen wir den Tag am Heidesee Holdorf mit einem kleinen Snack ausklingen und machen uns danach auf den Weg zurück nach Münster.
Hier werden noch schnell die Jackets und Anzüge gewaschen und die Flaschen wieder befüllt.
Und so machen sich David, Christin, Lisa, Lisa und Esther und Justin als OWD auf ihren Weg nach Hause, wobei man sicher sein kann, dass man den ein oder anderen mal wieder am Tauchstall antreffen wird.
In den vergangenen beiden Tagen habe ich neben viel Wasser, Fischen, Spaß und Currywurst auch noch extrem nette Leute an meiner Seite gehabt.
Christian, Jens und Sören haben eine Engelsgeduld beim Handschuhe an- und ausziehen, bei sämtlichen Fragen und Missgeschicken über und unter Wasser gehabt – danke dafür!