Ein Erfahrungsbericht von Max Tröster
Wir trafen pünktlich um 8 Uhr morgens am Tauchstall ein, wo bereits fast alle Teilnehmer versammelt waren. JP fehlten noch seine Eisweste und die Bleigewichte, während Kosi sich durch das sogenannte akademische Viertel zusätzliche Zeit verschaffte. Als wir endlich komplett waren, sowohl was die Ausrüstung als auch die Anwesenheit der Personen betraf, setzten wir uns ins Auto und fuhren in Richtung Lingen, genauer gesagt zum Speicherbecken in Geeste für den Betrieb des mittlerweile abgeschalteten Atomkraftwerks. Unterwegs tauschten wir uns in angeregten Gesprächen über unsere bisherigen Taucherfahrungen aus und wie und wann wir unsere Schwimmbadkurse absolviert hatten.
Nach unserer Ankunft am See begannen wir damit, die Umgebung zu erkunden. Wir schlenderten zum Wasser und nahmen die natürlichen Gegebenheiten in Augenschein. Anschließend bildeten wir Buddy-Teams und wiederholten in einer 1:2-Betreuung alles Wichtige rund um Verständigung und Verhalten unter Wasser. Dann war es endlich soweit: der erste Tauchgang stand an! Unter 1:1 Betreuung absolvierten wir die ersten drei Übungen. Die erste Übung bestand im Fluten und Ausblasen der Maske, die zweite im Absetzen und Wiederaufsetzen der Maske sowie erneutem Ausblasen. Nach einer Runde Tauchen stand die dritte Übung an: das Wiedererlangen des Atemreglers. Alles klappte wie am Schnürchen, und zufrieden steuerten wir den Ausstieg an.
Für den zweiten Tauchgang waren wir alle gespannt, was uns erwartet. Überraschenderweise vergingen die 35 Minuten unter Wasser wie im Flug. Jedes Buddy-Team hatte einen Tauchlehrer, der kurz erläuterte, welche Aufgaben auf uns warteten. Wir tauchten durch den See, vorbei an einigen Installationen und kleineren Fischen, bis wir zur Sprungschicht kamen, wo es spürbar kühler wurde. In einer Tiefe von bis zu 9 Metern setzten wir unseren Tauchgang fort, bis wir eine Unterwasserplattform erreichten. Dort übten wir das Atmen aus alternativer Luftversorgung und tauchten Arm in Arm um die Plattform.
Die Pause nutzen wir, um uns an Kosis selbstgebackenem Kuchen zu erfreuen und unsere Erlebnisse auszutauschen. Danach bereiteten wir uns auf den dritten Tauchgang vor. Dieser sollte uns auf eine Tiefe von 10-11 Metern führen. Ausgestattet mit Tauchcomputern führten wir einen kontrollierten Aufstieg durch und hatten sogar einen Schnorchel für die Abschlussübung dabei.
Am nächsten Tag, voller Vorfreude und gespannt auf die neuen Herausforderungen, steuerten wir als Ziel Holdorf an. Jeder von uns erschien pünktlich, was die gute Stimmung unterstrich. Bevor wir aufbrachen, führten wir noch einen Check durch. Martin nutzte die Gelegenheit, uns einige spezielle technische Einstellungen am Atemregler und der ersten Stufe zu zeigen. Leider war sein Atemregler leicht defekt und musste zur Revision, was uns allen die Bedeutung regelmäßiger Überprüfungen ins Bewusstsein rief.
Dann ging es in den Bulli und wir machten uns auf den Weg. Doch bei unserer Ankunft in Holdorf stellten wir fest, dass der Zugang zum See aufgrund eines Triathlon-Events gesperrt war. Eine kleine Enttäuschung, aber die Flexibilität der Gruppe zeigte sich, als wir beschlossen, erneut nach Lingen auszuweichen. Die Stimmung blieb ungetrübt, und Kosi nutzte die zusätzliche Fahrtzeit, um mit einem Ballon ihre Membranen im Ohr zu trainieren.
Endlich in Lingen angekommen, räumten wir den Bulli effizient aus und machten alles startklar für den bevorstehenden Tauchgang. Der Fokus dieses Mal lag auf Rettungsübungen. Unter professioneller Anleitung übten wir den Aufstieg unter Oktopus-Atmung. In dieser Übung teilen sich zwei Taucher einen Atemregler, um in einer Notsituation einen kontrollierten gemeinsamen Aufstieg durchführen zu können. An Land wiederholten wir Erste Hilfe-Maßnahmen wie stabile Seitenlage, Notruf absetzen und Wiederbelebung.
Nachdem die wichtigen Rettungsübungen abgeschlossen waren, kam der spannendere Teil des Tages: der Fundive. Dieser Tauchgang sollte ganz im Zeichen des Spaßes und der Navigation stehen. Mit Kompass und natürlichen Orientierungspunkten suchten wir die Plattform und den Hanger im See, was uns nach einigen spannenden Momenten auch tatsächlich gelang.
Zurück an Land, füllten wir unsere Logbücher aus und genossen Pommes an den Lünner Stuben. Jeder wurde brevetiert und wir diskutierten, wie es in unserer Tauchkarriere weitergehen könnte.
Am Ende des Tages räumten wir gemeinsam die Ausrüstung aus und reinigten sie, getreu dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“. Es war eine unvergessliche Erfahrung, und wir sind dankbar für die professionelle und ruhige Betreuung durch unsere Tauchlehrer. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Tauchabenteuer!