Flusstauchen im Tessin

Türkisfarbenes Wasser und imposante Sichtweiten ließen das Taucherherz höher schlagen (by Sylvia O.)

Auf eine etwas andere Tour ging es Mitte Juli: Flusstauchen in Tessin. Eine Herausforderung, der sich neun Teilnehmer in großer Vorfreude stellten. Häufig wurden die Jackets gegen Tragschalen eingetauscht, die bei stärkerer Strömung weniger Widerstand boten. Das Tarieren allein mit der Lunge war dabei eine ganz neue Erfahrung!

Bei Tiefen von meinst nur bis zu acht Metern stellte das aber kein Problem dar. Uns erwarteten beeindruckende Felsformationen, welche in den Sonnenstrahlen hervortraten. Anders als bei den meisten Tauchtouren des HSP sieht man hier wenige Fische. Dennoch begleiteten uns häufig Barben, Forellen oder Quappen.

Nach Tauchgängen von 20-30 Minuten mussten wir schon wieder die grandiosen Sichtweiten und wunderschönen Unterwasserlandschaften hinter uns lassen, da das Tauchbecken des Flusses häufig durch einen kleinen Wasserfall begrenzt war. Jeder Tauchgang war einzigartig und an einem neuen Ort. So lernte man zwei Zuflüsse des Lago Maggiore, Verzasca und Maggia, auf ganz andere Art kennen. Bei Lavertezzo führt die „Ponte dei Salti“, oder auch als Römerbrücke bekannte und im 17. Jahrhundert erbaute Brücke, über die Verzasca. Auch wenn man von der 14 m hohen Brücke ins kühle Nass springen kann, wählten wir zum Tauchen den sicheren Einstieg über das Ufer. Das türkisfarbene Wasser war so klar wie im Schwimmbad und man konnte die Brücke auch beim Tauchen noch betrachten. Mit der Strömung konnten wir den Rückweg sehr entspannt zum Ausstieg antreten. Viel Spaß hatten wir auch hinterher beim Baden in dem 15°C kalten Wasser. Es brauchte zwar etwas Überwindung bis man mehr als nur die Füße im Wasser hatte, aber in der Umgebung bereitete das Flusserkunden uns allen Freude! Neben den Flusstauchgängen ging es auch zwei Mal in den Lago Maggiore selbst. Einen idealen Tauchspot gab es bei San Nazzaro, wo wir uns bequem auf einer Terasse am Ufer auf den Tauchgang vorbereiten konnten. In verschiedenen Tiefen gab es einige Wracks zu finden, wie eine Cessna, einen Hubschrauber und mehrere Boote. In flacheren Ebenen trafen wir auf große Hechte und viel Kleinfisch.

Abends ging es zurück nach Cannobio, wo wir direkt am Lago Maggiore unser Zeltlager aufgeschlagen hatten. Vom Grillgut gesättigt, mit Blick über den See, einem Dekobier in der Hand und in guter Gesellschaft ließen wir die Tage ausklingen.