www.ifaw.de: Der Tauchsport und vor allem Tauchreisen üben eine faszinierende Wirkung auf viele Menschen aus und die Beliebtheit dieses Sportes steigt stetig. Taucher sind fasziniert von der Natur und der Artenvielfalt tropischer Korallenriffe, die vergleichbar ist mit der tropischer Regenwälder.
Neben dem Tauchen kommen die Touristen auch um Leute und Kultur kennen zu lernen, exotische Speisen zu kosten und eine Tier- und Pflanzenwelt hautnah zu erleben, die man bisher nur aus dem Fernsehen kannte. Gern schlendert der Tourist auch über einheimische Märkte und übt sich in lokalen Handelsbräuchen. Muscheln, Seepferdchen, Korallen oder Schmuck – das Angebot ist verlockend und die Preise günstig. Doch Vorsicht: Häufig finden sich in den reizvollen Auslagen Souvenirs, die von geschützten Tieren stammen. Diese sind zum Teil sogar illegal, weil die Tierarten, aus denen sie gefertigt wurden, im Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) als gefährdet gelistet sind und der Handel mit ihnen verboten ist. Viele der Verkäufer sind sich gar nicht im Klaren darüber, dass sie illegale Geschäfte betreiben. Andere wissen das sehr wohl und tischen den Touristen Lügen auf, um die Produkte trotz Bedenken der Käufer an den Mann oder die Frau zu bringen.
Bei intensiven Recherchen hat der IFAW festgestellt, dass ein blühender Markt mit illegalen Wildtier-Souvenirs existiert. Die Palette der Produkte für Tauchtouristen ist breit: präparierte Panzer, Haarkämme oder Brillengestelle aus Schildpatt, Schneckengehäuse, Schalen der Riesenmuschel, Haifischzähne oder –kiefer sind überall auf Märkten erhältlich. Vielerorts werden zudem auch Souvenirs von geschützten Landtieren und Pflanzen angeboten, wie zum Beispiel Elfenbeinprodukte, Felle von Großkatzen oder ausgestopfte Tiere.
Die Ausmaße dieses Handelsnetzes sind schwer zu überwachen, doch eines ist sicher: Mit der Zunahme des Tourismus, steigt auch der Bedarf an Reiseandenken aus wilden Tieren und Pflanzen. Oft ahnen die Touristen nicht, dass sie sich selbst mit dem Kauf dieser Souvenirs strafbar machen. Beim heimischen Zoll gibt es dann eine böse Überraschung: Es drohen Geldbußen und in extremen Fällen sogar Haftstrafen.
Mit der aktuellen Artenschutz-Kampagne „Kein Tier als Urlaubs-Souvenir“ will der IFAW den Handel mit Wildtier-Souvenirs reduzieren. Den Reisenden soll nahe gebracht werden, welche negativen Auswirkungen der Kauf solcher Mitbringsel nach sich zieht und welche Alternativen sich bieten. Auf diversen Flughäfen hat der IFAW gemeinsam mit den Zollbehörden Vitrinen aufgestellt, die Wildtier-Souvenirs zeigen und somit die Reisenden schon vor Antritt ihrer Reise vor dem Kauf solcher Produkte warnen. Poster und Faltblätter erläutern die Problematik und weisen auf Alternativen hin. Die Informationsmaterialien können Sie kostenlos beim IFAW bekommen.
Es gibt aber keinen Grund, auf Souvenirs aus Ihrem Reiseland zu verzichten. Im Gegenteil: Der Kauf landestypischen Kunsthandwerks unterstützt die einheimische Bevölkerung, ohne Tiere zu gefährden. Auf Märkten findet man häufig Stände lokaler Kooperativen, die mit sozialen Projekten zusammenarbeiten. So kann man beim Souvenirkauf noch Gutes tun! Auch Schnorchel- und Tauchtouren müssen nicht unterlassen werden: Durch die Teilnahme an umweltverträglich durchgeführten Touren werden Schutzzentren und –gebiete unterstützt und ein tierfreundlicher Tourismus gefördert.
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